Mumie, Apoll und LöwenkopfStiftungen antiker Kleinkunst des 19. Jahrhunderts

24.04.–27.06.2010 im Römischen Museum

Sie liegen schon lange in den Museumsvitrinen und werden zu selten beachtet: Antike Stücke, die ihren Weg nicht über archäologische Ausgrabungen ins Museum gefunden haben, sondern als Stiftungen ihrer Besitzer. Wenige Besucher nehmen den Aufstieg zu den Exponaten auf der Empore auf sich, deswegen präsentieren wir nun die interessantesten Objekte leicht zugänglich in einer Sonderausstellung. Gesammelt wurde, was gefiel: Das Spektrum reicht von tiefschwarzer etruskischer Keramik über farbig bemalte griechische Ölfläschchen bis hin zu römischen bronzenen Türbeschlägen in Tiergestalt. Von besonders hoher Qualität sind der Marmorkopf einer römischen Dame und zwei marmorne Torsi aus der Sammlung des Hofrats Röhrer. Dieser vermachte seine gesamten Kunstwerke gegen eine staatliche Leibrente mehreren Museen. Der Faszination ägyptischer Altertümer erlagen auch die Souvenirjäger vor mehr als 100 Jahren, so wurden Uschebti-Figürchen aus Fayence oder Mumienmasken Teil der Sammlung. Dass Sammelwut mitunter blind machen kann, zeigen wir mit einer Reihe recht skurriler Fälschungen. Bemerkenswert ist der vollständig erhaltene originale Kopf einer ägyptischen Mumie, der Museumsmacher und Besucher vor die Frage stellt: Wie geht man mit Stiftungen um und was soll zum Ausstellungsobjekt gemacht werden?

Die Reihe „Antikes am Abend“ findet in diesem Quartal als Führung durch die Studioausstellung statt.