Johann Evangelist Holzer, Entwurf für das Kuppelfresko für die Benediktinerabtei – Kirche Münsterschwarzbach (Ausschnitt)

Johann Evangelist Holzer (1709–1740) – Maler des Lichts

28.03.–20.07.2010 im Schaezlerpalais und im Diözesanmuseum

Johann Evangelist Holzer gehört zu den großen Meistern des 18. Jahrhunderts, er schuf großformatige Altarblätter, sakrale Gemälde, Porträts und grafische Blätter, aber auch lichtdurchflutete Fresken in Kirchen in Süddeutschland und Österreich sowie Fassadenmalereien v.a. in Augsburg.Der heute nur noch wenigen Experten bekannte Künstler wurde an Heiligabend dem 24. Dezember 1709 in Burgeis im Vinschgau geboren. Anlässlich seines dreihundertsten Geburtstags stellen Museen in Augsburg, Eichstätt und Innsbruck in enger Zusammenarbeit sein Werk vor.

Leider sind die meisten seiner Arbeiten, die er nach seiner Niederlassung in Augsburg geschaffen hat, nicht mehr erhalten, so auch die für das 18. Jahrhundert typischen Fassadenbemalungen, die seinen Ruhm mitbegründeten. Mit zahlreichen Tricks schuf Holzer an vielen Fassaden eine dramatische illusionistische Bilderwelt über den Köpfen der Betrachter, voll Witz mit moralisierenden, aber auch phantastischen Elementen. Kenntnis dieser einstmals in Augsburg so zahlreichen Hausbemalungen erhalten wir glücklicherweise über eine Stichserie, die Johann Esaias Nilson um 1765 bis 1770 von den in Augsburg vorhandenen Fresken und Ölgemälden angefertigt hat.

Auch religiöse Themen fehlen im Werk Holzers nicht, so die Ausmalung der Benediktinerabteikirche Münsterschwarzach, die leider nach der Säkularisation ebenfalls zerstört wurde, aber durch zwei Entwürfe in den Augsburger Kunstsammlungen dokumentiert ist. Mit Hilfe dieser Entwürfe wird eine Computersimulation im Schaezlerpalais einen Eindruck der Kuppelausmalung von Münsterscharzach vermitteln.

Zudem stellt die Ausstellung Johann Evangelist Holzer als Porträtmaler vor.